Unser Körper im Sommer – Was wir jetzt wirklich brauchen

Der Sommer bringt Fülle, Licht und Bewegung – auch in unseren Körper. Doch mit der Wärme, der Aktivität und der äußeren Lebendigkeit verändert sich auch, was unser Körper jetzt braucht. Gerade in der Lebensmitte und darüber hinaus ist es wichtig, achtsam zu spüren: Was tut mir jetzt gut – nicht was war früher richtig, nicht was andere sagen, sondern wirklich: jetzt?

Hier findest du Anregungen, wie du deinen Körper im Sommer bewusst unterstützen und liebevoll begleiten kannst.

1. Bewegung in Leichtigkeit

Der Sommer lädt zur Bewegung ein – aber sie muss nicht fordernd sein. Oder nur ein bisschen. Gerade in wärmeren Temperaturen geht es um fließende, weiche Aktivität:

  • Früher Spaziergang oder Abendrunden statt in der Mittagshitze
  • Schwimmen oder Wassertreten – kühlend, gelenkschonend, belebend
  • Yoga, Qi Gong oder Dehnübungen im Schatten
  • Barfußgehen: sanft, erdend und stimulierend für das Nervensystem

Tipp: Beweg dich so, dass du dich nachher energetisiert, nicht erschöpft fühlst

2. Essen, das nährt – nicht belastet

Der Appetit verändert sich im Sommer ganz natürlich. Unser Körper verlangt weniger nach Schwerem, mehr nach Frischem:

  • Saisonale Früchte, frisches Gemüse, Kräuter
  • Leichte Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte, Joghurt oder Fisch
  • Ausreichend Wasser – eventuell mit Zitrone, Minze oder Gurke aromatisiert
  • Weniger Rohkost bei empfindlicher Verdauung – lieber kurz gedünstet

Achte auf dein Bauchgefühl – im wahrsten Sinn. Was fühlt sich stimmig an?

3. Kühlung für Körper & Kreislauf

Die Sommerhitze kann gerade für Frauen in oder nach den Wechseljahren anstrengend sein. Hitzewallungen, Schlafprobleme, Erschöpfung – all das kann sich verstärken. Kühlende Rituale helfen:

  • Kalte Fußbäder, z. B. mit Lavendel oder Rosmarin
  • Leinen oder Baumwolle auf der Haut
  • Körperöle mit kühlenden Essenzen (z. B. Pfefferminze, Melisse)
  • Mittagsruhe oder Powernaps – 10–20 Minuten genügen

Erlaube dir, langsamer zu werden, wenn dein Körper es dir signalisiert.

4. Berührung & Selbstfürsorge

Der Sommer ist eine Zeit des Kontakts – auch mit uns selbst. Nimm dir bewusst Momente der liebevollen Körperwahrnehmung:

  • Eine achtsame Selbstmassage am Morgen oder Abend
  • Dich eincremen als Ritual, nicht als Pflicht
  • Spüren: Wo bin ich verspannt? Wo brauche ich Wärme, wo Ruhe?
  • Zeit in der Natur – nicht als To-do, sondern als Nahrung

Je mehr du deinen Körper wie eine Freundin behandelst, desto besser wird er dir antworten.

5. Das Alter würdigen, nicht „ausgleichen“

Wir müssen im Sommer nicht mithalten mit der Energie von Zwanzigjährigen. Wir dürfen stattdessen in unserer eigenen Kraft stehen: ruhiger, feiner, klarer. Unsere Körper erzählen Geschichten – von Geburt, Veränderung, Schmerz, Lust, Erfahrung.

Sie verdienen Respekt, nicht Optimierung.
Berühre dich im Sommer so, wie du auch eine geliebte Freundin berühren würdest: achtsam, wertschätzend, zärtlich.

Fazit:
Der Sommer ist nicht nur ein Fest für die Sinne – er ist auch ein Spiegel. Unser Körper spricht zu uns – manchmal leise, manchmal sehr deutlich. Wenn wir lernen, wieder zuzuhören, öffnen wir einen Raum, in dem echte Selbstfürsorge möglich wird.

Du musst nicht „funktionieren“ – du darfst fühlen, was du brauchst. Und darauf antworten.